#10JahreDanach

Pressemitteilung: Adbusting- und Plakat-Aktion: Verfassungsschutz abschaffen

Interventionistische Linke (IL), Datum 04.11.2021

Adbusting- und Plakat-Aktion: Verfassungsschutz abschaffen

Aktivist*innen der Interventionistischen Linken (IL) haben zum heutigen Tag eine bundesweite Adbusting- und Plakat-Aktion durchgeführt. Dabei wurden in 20 Städten, darunter Hamburg, Berlin, Hannover, Leipzig, Nürnberg, Heidelberg und Stuttgart, mehrere hundert Werbekästen mit eigenen Postern versehen. Vier unterschiedliche Motive im Design des Inlandsgeheimdienstes machen auf das Versagen, Vertuschen und Fördern der Neonazi-Szene durch den Verfassungsschutz aufmerksam, u.A. mit den Überschriften „Wir finanzieren unsere Naziszene“ und „Wir vernichten Beweise“ (Die vier Plakatmotive finden sich auf https://10jahredanach.noblogs.org/, Bilder aus Heidelberg, siehe hier: https://www.instagram.com/p/CV2J0q9s9AL/?utm_medium=copy_link). Anlass ist der 10. Jahrestag der Selbstenttarnung der Terror-Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) am 4. November 2011. Die IL fordert mit ihrer Aktion die Abschaffung des Verfassungsschutzes und eine lückenlose Aufklärung des NSU-Komplexes.

Zehn Menschen könnten noch leben, wenn die Geheimdienste den NSU nicht gedeckt hätten

Das Kerntrio des NSU konnte bei ihrer Mordserie, ihren Sprengstoffanschlägen und Raubüberfällen nicht nur auf ein großes Unterstützer* innen-Netzwerk zählen , sondern auch auf ein Weggucken und Vertuschen der verschiedensten Geheimdienste in den Ländern und dem Bund. Unmittelbar nach der Selbstenttarnung war das Entsetzen über das staatliche Versagen, Akten-Schreddern, das V-Leute-System und die vollkommen unkontrollierten Behörden groß. Bis weit ins bürgerliche Lager hinein wurden strikte Reformen und sogar die Abschaffung der Geheimdienste gefordert. Wir sagen, das Festhalten an dieser Forderung ist mit dem Wissen der letzten 10 Jahre zwingend erforderlich. Denn das Ausmaß der geheimdienstlichen Verstrickungen in den NSU-Komplex ist viel größer, als es Ende 2011 auch nur zu erahnen war: Über 40 V-Personen des Verfassungs- und Staatsschutzes waren im Umfeld des NSU platziert. Üppig alimentiert mit staatlichen Gehältern, welche zur Finanzierung der Nazi-Szene weiter gereicht wurden. Die Geheimdienste waren zeitweise bestens über das Kern-Trio im Untergrund informiert, gaben Informationen nicht an die Polizei weiter und verhinderten damit aktiv mögliche Zugriffe. Quellenschutz für die eigenen Spitzel zählte mehr, als die Verhinderung von weiteren Morden. Diese Taktik setzte der Inlandsgeheimdienst auch nach der Selbstenttarnung des NSU fort. In parlamentarischen Untersuchungsausschüssen und vor Gericht in München wurden Aussagen verweigert, Akten vorenthalten oder geschreddert, Namen und Tätigkeiten von V-Leuten und deren Führungspersonen verheimlicht. Christoph Kleine von der IL: „Zehn Menschen könnten noch leben, wenn die Geheimdienste den NSU nicht gedeckt hätten.

Ausbau statt Auflösung

Der abgesetzte Chef des BfV und Leiter*innen der Landesämter waren reine Bauernopfer. Der Geheimdienst ging gestärkt aus dem NSU-Desaster hervor. Der Anti-Aufklärer Hans-Georg Maaßen hegte im Amt zuletzt deutliche Sympathien für Rechtsradikale und macht sich heute für eine Koalition mit der AfD stark. Die Finanzbudgets des Bundes- und der Landesämter wurden erhöht, die Zusammenarbeit zwischen diesen und mit anderen Behörden gestärkt, die technische Überwachung ausgebaut, rechtliche Bedenken zurückgewiesen. An dem V-Leute-System wurde nichts geändert, bis heute genießen diese Neonazis unbegrenzten Schutz und üppige finanzielle Unterstützung aus Steuergeldern. Eine Kontrolle der Geheimdienste durch die Parlamente ist bis heute nicht möglich.

Christoph Kleine von der Interventionistischen Linken: „Das System der Inlandsgeheimdienste hat die Mordtaten des NSU und weitere über 200 Tote durch rechten Terror und Gewalt seit 1990 nicht verhindert. Im Gegenteil, es hat aktive Aufklärung verhindert. Im Kampf gegen die extreme Rechte leisten stattdessen Antifa- und Recherchegruppen die Arbeit. Wir fordern die Abschaffung des Verfassungsschutzes und die restlose und schonungslose Aufklärung des NSU-Komplexes durch zivilgesellschaftliche Akteur*innen. Dies schulden wir auch den Opfern des Terrors und deren Angehörigen, die sich nach 10 Jahren immer noch fragen: Was wussten die Geheimdienste und ihre V-Leute, warum finanziert der Staat Neonazis und schützt sie vor Ermittlungen?“

Interventionistische Linke

Antifaschistisches Winterprogramm

↦ Unsere Indoor-Veranstaltungen werden bis auf weiteres im “2G+1”-Format stattfinden, d.h. wir wünschen uns, dass ihr zusätzlich einen kurzen Schnelltests macht, bevor ihr vorbeischaut.
Sollte euch das nicht möglich sein, haben wir zur Not auch immer Schnelltests vor Ort zur Verfügung. Sprecht uns einfach an.

Bitte zeigt euren 2G-Nachweis bei Eintritt unaufgefordert an der Bar vor.

Außerdem bitten wir euch eine Maske zu tragen, solange ihr nicht an einem festen Platz sitzt. Wir werden außerdem auf regelmäßiges Lüften achten.

31.Oktober | 20 Uhr | Café Gegendruck, Fischergasse 2 | KüfA

In der Küche für Alle begrüßen wir euch mit einem gruseligen Halloween-Special! Abgetrennte Gliedmaßen, knusprige Knochen und gezuckerte Gräber erwarten euch. Was selbstverständlich nicht fehlen darf ist die klassische Kürbissuppe. Happy Halloween! 

9. November | 16 Uhr | Alter Synagogenplatz | Erinnern heißt kämpfen! Antifaschistische Putzaktion

Bei den Novemberpogromen 1938 kam es zu massiven gewalttätigen Ausschreitungen durch die Nationalsozialisten gegen jüdische Menschen und Institutionen. Die Pogrome mündeten in der systematischen Vertreibung und Ermordung von Jüd*innen im Holocaust. Wir möchten mit euch den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedenken. Dazu möchten wir Stolpersteine reinigen, die mit der Zeit verdunkeln und im Stadtbild untergehen. Wir möchten sie als Gedenkorte pflegen, daher schließt euch uns an und bringt gerne Zitronensaft, Schwämme, Lappen und Wasser mit, für eine umweltfreundliche Pflege.  

19. November | 19.30 Uhr | Café Gegendruck, Fischergasse 2 | Kneipe: “Uns gehört die Stadt!”

Gerade wenn man neu in eine Stadt wie Heidelberg zieht, kriegt man schnell mit, wie hoch die Mietpreise sind und wie knapp das bezahlbare Angebot. Wir möchten mit euch aus linksradikaler Perspektive den Wohnungsmarkt beleuchten, zeigen welche neuen Aktionen notwendig werden und wie Projekte in Heidelberg bereits an einer Umstrukturierung arbeiten. Wir fordern das Ende des spekulativen Wohnungsmarktes hin zu einer Vergesellschaftung unseres Wohnraums. Das alles in gemütlicher Kneipen-Atmosphäre!

28. November | 19:00 | Café Gegendruck , Fischergasse 2 | KüfA

Wir beziehen übriggebliebene Lebensmittel aus einem regionalen Laden. Also lasst euch überraschen von unserer November-Kreation! 

17. Dezember | 19:30 Uhr | Café Gegendruck , Fischergasse 2 | Kneipeabend mit Film “Ella”

Die vor kurzem erschienen Dokumentation, dreht sich um die “unbekannte Person Nr. 1”, die vom Amtsgericht Alsfeld zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wurde. Der Film „Ella“ ist eine Antwort auf diesen Justizskandal. Solidarische Zusammenhänge haben in akribischer Recherchearbeit diesen Dokumentationsfilm erstellt, der klar belegt, was an dem verhängnisvollen 26.11.2020 im Dannenröder Wald wirklich geschah. Staatsanwaltschaft und Amtsgericht wollten die Beweise für die Lügen der Polizei weder bei den Haftprüfungen noch in der ersten Instanz des Gerichtsverfahrens zur Kenntnis nehmen. Der Film wird sie zeigen.

Rede zum Protestcamp in Heidelberg am 16.01.2020

Wir begrüßen das Protestcamp am Rathaus in Heidelberg, dass sich seit einigen Tagen dort aufhält. Schaut gerne vorbei auf dem Camp, unterstützt mit eurer Anwesenheit, Bannern oder Zelten den Protest. Nehmt euch auch eine Kanne Tee und natürlich eure Maske mit.

No Borders No Nation

Seit Jahren ertrinken tausende Menschen im Mittelmeer und wir wissen, der Tod dieser Menschen ist in Europa politisch gewollt. Wer lässt diese Menschen sterben?

Wir wissen von den Pushback-Aktionen. Pushback heißt, dass die Boote von der Küstenwache nicht an Land gelassen werden. Stattdessen werden die Boote in gefährliche Gewässer gebracht, dementsprechend zurück gepusht. Das bedeutet eine aktive Gefährdung von Schutzsuchenden herbeizuführen. Wir wissen auch das “christliche” Politiker wie Seehofer sich nicht schämen, solche illegalen Aktionen zu decken – wieso? Es sind nicht nur ‘die Politiker’ oder Faschisten, die diese Menschen sterben lassen. Es ist ein politischer Unwille in der Gesellschaft, diese Grenzen zu durchbrechen. Es ist nicht so, dass die Nachricht des Leides durch die Medien zensiert wird, Menschen nicht darüber sprechen oder Tatsachen geschönt werden. Hier halten wir Banner hoch mit der Forderung, die Menschen aus den Lagern zu holen und das Massensterben im Mittelmeer zu stoppen und als Antwort kommt zurück: Nee, machen wird nicht. Wie ist das möglich? Wie können Menschen das Sterben und die Zustände in den Lagern zulassen, gar akzeptieren? So sehr es nach Irrsinn ausschaut, dahinter steht ein logisches Denken basierend auf Grenzen. Ein Denken das ein -Wir- gegen -die Anderen- befeuert. Ein Denken, dass besagt: Du dort, ich hier…. Es erscheint unverändbar. Denn die Logik dahinter, lässt das Sterben als Notwendigkeit erscheinen. Mit dieser Logik wirken Grenzen, Abschottung, Konkurrenz und Volksgemeinschaften auf uns, als natürlich. Diese Logik macht Nationen und Nationalitäten, Reisepässe und Visa, Waffenexporte und Profitmaximierung zu einer Selbstverständlichkeit.

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Demo 17. Mai “Mietenwahnsinn stoppen!”

Als Mitglied des Heidelberg Wohnraumbündnisses laden wir zur Demonstration am 17. Mai, 17 Uhr an der Stadtbücherei ein.

Hier der Aufruf der Bündnisses:

Auch in Heidelberg sind ein angespannter Wohnungsmarkt und die Angst vor einer Verdrängung ins Heidelberger Umland für Menschen mittleren und niedrigen Einkommens Alltag. Die sogenannte Mietpreisbremse schafft dabei keine Abhilfe, denn der städtebauliche Fokus liegt weiterhin auf der maximalen Generierung neuer Arbeitsplätze und einer Erweiterung von Gewerbeflächen, statt auf sozialem Wohnungsbau. Dadurch spitzt sich das Problem weiter zu. Die vergleichsweise schon geringe Sozialwohnungsquote Heidelbergs hat sich seit 2005 nochmals halbiert. Selbst im Handlungsprogramm Wohnen der Stadt Heidelberg 2017 wird darauf hingewiesen, dass mindestens 400 neue geförderte Wohnungen pro Jahr notwendig seien, um den Wohnungsmarkt zu entspannen, dennoch verfehlt die Stadt dieses Ziel Jahr für Jahr aufs Neue.

Trotz vieler Versprechungen führen die neu gewonnenen Wohnflächen nicht zu einer Entspannung der Situation. Vielmehr träumt OB Würzner von der Umsetzung des Heidelberger Silicon Valley im Patrick-Henry-Village.

Die Stadtverwaltung könnte bezüglich der Wohnungsnot in Heidelberg anders handeln. Solange diese Handlungsmöglichkeiten aber nicht genutzt werden, bleiben die Probleme hausgemacht. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass der Markt alleine ebenso wenig in der Lage ist, die Wohnungsnot zu lösen. Im Gegenteil, sinkende Miet- und Eigentumspreise sind für eine profitorientierte Immobilien und Bauwirtshaft nichts wünschenswertes. Eine Entspannung des Wohnungsmarktes in Heidelberg ist weder absehbar noch von Seiten der Stadt nachhaltig geplant.

Es ist unsere Stadt! Und es muss etwas passieren! Für uns ist klar, dass Wohnraum kein Spekulationsobjekt des profitorientierten Marktes sein darf. Wir fordern deshalb ein Ende des privaten Wohnraummarktes hin zu einer Vergesellschaftung und demokratischen Selbstverwaltung. Wir wollen bezahlbaren & guten Wohnraum für alle. Das kann nur dann gelingen, wenn ein gleicher Zugang zu Wohnraum unabhängig von Aufenthaltsstatus, finanziellen Möglichkeiten, Hautfarbe, Geschlecht, Sexualität oder Religion geschaffen wird.

Kommt mit uns auf die Straße und kämpft mit uns für bezahlbare und gute Wohnungen für alle!

WAS? Demo “MIETENWAHNSINN STOPPEN!”

Wann? 17. Mai ab 17 Uhr

Wo? Treffpunkt: Stadtbücherei, HD-Bergheim

Hände weg von Afrin!

afrin

Solidarität mit Rojava
Seit dem 19.01.2018 greift das türkische Militär mit Artillerie und
Luftwaffe den Kanton Afrîn an. Die türkische Armee arbeitet dabei mit
ca. 25.000 Al-Qaida-, Al-Nusra- und IS-Terroristen zusammen. Auch vom
Einsatz von Napalm- und Streubomben durch die Angreifer wird berichtet.
Die Besatzer greifen gezielt Moscheen, Kirchen, Gesundheitszentren,
Schulen und Infrastruktur an. Bisher wurden mehrere hundert Zivilisten,
darunter überwiegend Kinder und Frauen, getötet oder verletzt. Afrîn war
eine der letzten Regionen in Syrien, die in fast 7 Jahren Krieg kaum
zerstört wurde und die 300.000 Menschen, die vor dem Krieg flohen,
Zuflucht geboten hat.

In Zusammenarbeit mit islamistischen Söldnertruppen soll ausradiert
werden, was dort und in den anderen Kantonen Rojavas als ein politisches
System demokratischer Selbstverwaltung entstand. Die Bevölkerung
organisiert sich in eigenen Versammlungen und Räten, um ihr Leben über
z.B. ethnische und religiöse Unterschiede hinweg gemeinsam zu gestalten.
Die Frauen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie organisieren sich in
allen Bereichen eigenständig und sind maßgeblich an der Gestaltung des
Gemeinwesens beteiligt.

Die Selbstverteidigungskräfte der multiethnischen Bevölkerung – YPG/YPJ
leisten währenddessen erbitterten Widerstand und versuchen unter größter
Opferbereitschaft den Vormarsch der Invasoren abzuwehren. Es sind jene
Verteidigungskräfte, die eine wesentliche Rolle in der Bekämpfung des
sogenannten „Islamischen Staates“ und der Befreiung vieler Städte und
Dörfer vor seiner Schreckensherrschaft gespielt haben.

Afrîn – Spielball der Großmächte
Die Russische Regierung und auch die US-Regierung verfolgen in Syrien
ihre eigenen strategischen Ziele. Ein Angriff der Türkischen Armee in
dieser Form war wohl nur möglich, wenn diese ihre Zurückhaltung im
Vorhinein signalisiert habe. Dabei hat das Erdogan-Regime vor dem
Angriff verlautbaren lassen, den Krieg nicht auf den Kanton Afrin
beschränken zu wollen, sondern Rojava bis hin zur irakischen Grenze
vollständig zu vernichten.

Die Münchner „Sicherheitskonferenz“ verkörpert seit über 50 Jahren das
hochrangigste Forum seiner Art. Es steht für die Ab- und Einstimmung und
auch Austragung von Widersprüchen imperialistischer Politik. Auf der
Suche nach Unterstützung und der Schmiedung von Koalitionen, setzen
Regierungsvertreter_innen, Rüstungsfirmen, Kriegsminister_innen,
Lobbyist_innen, Unternehmen und Militärs die schon längst beschlossenen
Kriegsvorhaben um und inszenieren sie als adhoc Ergebnisse gemeinsamer
Diskurse. Es sind die Vertreter_innen, die offen oder hinter den
Kulissen den Angriffskrieg der türkischen AKP-Regierung gegen die
Demokratische Föderation Nordsyrien (Rojava) vorantreiben oder
stillschweigend hinnehmen.

Die Deutsche Bundesregierung im Kalkül einer Kriegspartei
Die türkischen Streitkräfte nutzen bei ihrer Offensive in der
nordsyrischen Region Afrîn, wie schon bei der Zerstörung kurdischer
Städte in der Türkei, auch von Deutschland gelieferte Waffen und Panzer
vom Typ Leopard II. Zwar musste die deutsche Bundesregierung zumindest
kurzzeitig aufgrund des öffentlichen Drucks das weitere
Nachrüstungsersuchen der Türkischen Regierung für die Panzer kurzfristig
aussetzen. Doch die Kriegsbeziehungen zwischen Deutschland und der
Türkei gehen trotz des Angriffskrieges weiter. Seit dem Treffen des
türkischen Außenministers Cavusoglu mit dem deutschen Außenminister
Gabriel (SPD) anfang Januar ist allenthalben von einem Neuanfang in den
deutsch-türkischen Beziehungen die Rede. Kein Wort des Außenministers zu
den Zehntausenden, die in der Türkei ohne Anklage in Haft sind, u.a.
weil sie die Unterstützung des IS durch die türkische Regierung
aufgedeckt haben. Während in Deutschland vermeintliche
Gebietsverantwortliche der kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Regel zu
3 bis 4 Jahren Haft verurteilt werden, nur weil die PKK auf Wunsch der
türkischen Regierung auf der sogenannten “Terrorliste” steht, ist die
Bundesregierung beim Terror der türkischen Erdogan-Regierung gegen die
Bevölkerung in Nordsyrien lediglich “besorgt” und fordert nicht etwa das
Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs und der Bombardierungen,
sondern ruft lediglich alle Seiten zur “Zurückhaltung” auf und macht
sich auch damit mitschuldig.

Im Inneren flankierte das Deutsche Innenministerium zunächst den Krieg,
indem es im vorauseilenden Gehorsam für das Erdogan-Regime das Zeigen
der Fahnen der YPG und der YPJ faktisch unter Strafe gestellt hat und
die kurdische Freiheitsbewegung damit versuchte zu kriminalisieren.
Jedoch zeigen unsere vielen Proteste und Solidaritätsbekundungen in den
letzten Wochen, dass an der ein oder anderen Stelle die knallharte Linie
der Repressionsbehörden bröckelt und erste Freiräume erkämpft werden.

Insgesamt also schweigt die Bundesregierung, um den schmutzigen
“Flüchtlingsdeal” mit der Türkei nicht zu gefährden. Sie schweigt zu den
zehntausenden inhaftierten Journalist_innen, Anwält_innen und
Oppositionspolitiker_innen.

Ein Angriff auf Afrîn ist ein Angriff auf uns!
Nicht nur in der Türkei werden Menschen, wie zuletzt die
Ärztevereinigung, die den Angriffskrieg der türkischen Regierung
kritisiert, wegen “Terror-Propaganda” verhaftet und ihre Versammlungen
aufgelöst.

Auch in Deutschland wurde eine Solidaritätsdemo am 27. Januar 2018 mit
über 20.000 Menschen in Köln aufgelöst und in Städten wie Mannheim
Demonstrationsverbote zum Thema Angriffskrieg gegen Afrîn verfügt.
Freiheitskämpfe aber lassen sich nicht verbieten! Es ist die nahezu
bedingungslose politische Rückendeckung aus Berlin, die Ankara ermutigt
hat, diesen Angriff auf Afrîn zu beginnen. Die BRD ist faktisch eine
Kriegspartei in Afrin und unterstützt den Angriffskrieg nicht nur durch
Waffenlieferungen und Rüstungszusammenarbeit, sondern auch durch die
Kriminalisierung von kurdischen und türkischen Linken in der BRD und
politische Diskreditierung der Revolution in Rojava. Die Bundesregierung
folgt keiner »falschen Politik«, sondern den Interessen des deutschen
Kapitals und handelt danach! Daher ist Widerstand gegen diese Politik
nicht nur ein Gebot der Solidarität mit Afrîn und den demokratischen
Kräften in der Türkei, sondern eine Notwendigkeit im ureigenen Interesse.

Der Angriff auf Afrîn ist auch ein Angriff patriarchaler Kräfte auf jene
Frauen, die sich ihnen nicht länger unterwerfen! Ein Angriff auf Frauen,
die ihren Willen zur Freiheit und den Glauben an sich selbst wieder
gefunden haben.

Die wirkliche Gefahr, die von Afrîn ausgeht, ist die, dass dort Menschen
ihrem Traum von einem freien Leben in Würde folgen! Der Angriff auf
Afrîn ist deshalb auch ein Angriff auf unsere Träume und Hoffnungen. Der
Kampf gegen den Angriff auf Afrîn ist auch unser Kampf! Darum lasst uns
alle gemeinsam wie die Menschen in Afrîn aufstehen und das scheinbar
Unmögliche wagen! Unser gemeinsames Ziel – Kampf für eine neue
Gesellschaft – Unsere Waffe heißt Solidarität!

Wir fordern die sofortige Streichung der PKK von der Terrorliste – keine
Kriminalisierung der Embleme und Fahnen der kurdischen Bewegung und der YPG / YPJ!
Stoppt die Bombardierungen und den Angriffskrieg gegen die Bevölkerung
in Afrîn /Nordsyrien!
Keine Deals mit Erdogan! Rüstungsexporte stoppen – Afrîn verteidigen!

NOG20: Gemeinsame Anreise zu den Protesten gegen das Finanzminister*innen Treffen in Baden-Baden

Am Samstag, 18. März 2017 ruft das Aktionsbündnis NOG20 Baden-Baden zu einer Demonstration gegen das G20-Finanzminister*innentreffen in Baden-Baden auf. Bei diesem Treffen wollen Vertreter*innen der sogenannten G20-Staaten bereits das G20-Gipfeltreffen vom 7.-9. Juli in Hamburg vorbereiten.

Wir beteiligen uns am 18.März 2017 an der Demonstration des Bündnisses „NoG20 Baden-Baden“ mit einem eigenen Grenzenlos-Block.

Kommt zur gemeinsamen Anreise zu den Zugtreffpunkten:

Treffpunkt Heidelberg: 9:30 Uhr Heidelberg HBF auf dem Platz vor dem Haupteingang
Treffpunkt Karlsruhe: 10:45 Uhr Karlsruhe HBF / Abfahrt 11:09 Uhr

Weitere Infos zum Bündnis und zu den Aktionen auf der Seite der IL – Interventionistische Linke

Wem gehört die Stadt? Mehrere leerstehende Wohnungen der GBG Mannheim besetzt!

Via Indymedia:

Heute um 12:00 Uhr hat ein Bündnis verschiedenster politischer Gruppen in Mannheim und Umgebung, mehrere leerstehende Wohnungen in den Häusern der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG, Carl-Benz-Straße 82 besetzt. Es wird beabsichtigt, diese Besetzung für 24 Stunden aufrecht zu erhalten.

Aktuelle Infos findet ihr auf Twitter.

 wem gehört die stadtDamit wird ein Zeichen gegen den geplanten Abriss preisgünstigen Wohnraums und die damit einhergehende Verdrängung der Bewohner*innen gesetzt. Die Abriss- und Neubaupläne stehen beispielhaft für eine Politik der Ausgrenzung und Verdrängung ohnehin benachteiligter Bevölkerungsteile aus dem Innenstadtbereich, wie sie in Mannheim durch die GBG, die Mehrheit des Stadtrats und den Oberbürgermeister ebenso wie durch private Investoren seit Jahren betrieben wird. Noch steht Mannheim nur am Anfang dieses Gentrifizierungsprozesses. Die Folgen jedoch sind in anderen Städten bereits deutlich zu erkennen: Galoppierende Mietpreissteigerungen, Entmietung ganzer Straßenzüge und der Austausch ganzer Bevölkerungsteile.

Die Pläne der GBG stehen weiterhin beispielhaft für eine politische und wirtschaftliche Ordnung, in der Grundrechte wie Wohnraum, soziale Teilhabe und Menschenwürde als Ware gehandelt werden. Das Bündnis tritt ein für ein solidarisches Zusammenleben in einer Stadt, die allen Menschen offen steht, für eine Wirtschaftsordnung, die allen eine Teilhabe am erwirtschafteten Reichtum ermöglicht und für eine Politik, die sich nicht an den Forderungen der Wirtschaft, sondern an den menschlichen Bedürfnissen orientiert.

Darum werden alle eingeladen, vorbeizugehen, zum Essen zu bleiben und zu zeigen, dass eine solidarische Alternative zu Ausgrenzung und Verdrängung möglich ist.

Der Herbst steht im Zeichen von BLOCK NPD

Block NPD 2015Im November will die NPD ihren Bundesparteitag in Weinheim ausrichten. Das antifaschistische Bündnis Block NPD 2015 hat sich gegründet und ruft dazu auf, den Parteitag zu verhindern. Wir beteiligen uns an den Aktionen im Vorfeld und rufen alle auf, den NPD Parteitag zu verhindern. Achtet auf weitere Ankündigungen.

Update: Die Homepage ist umgezogen: Neue Adresse ist blocknpd2015.nordost.mobi

Antirassistische Demo in Karlsruhe am 19.09.2015

Am Samstag, den 19.09.2015 findet in Karlsruhe eine Demonstration gegen Abschiebungen und Diskriminierung von Geflüchteten statt. Organisiert wird diese von der Karlsruher Refugee Community. Wir unterstützen ihre Forderungen und die Demonstration und rufen dazu auf, zahlreich teilzunehmen. Beginn ist um 12 Uhr am Kronenplatz in Karlsruhe.
Den Aufruf findet ihr auf der Seite von refugees4refugees

Zugtreffpunkt von Heidelberg:
Sa. 19.09.2015 10:20Uhr HD Hbf vor dem Haupteingang

Nach der Demo wird es Essen in der Viktoriastr. 12 (Hinterhaus) sowie ein kleines Konzert ab 19 Uhr mit den Singer/Songwritern “Gab de la vega” und “Pinky Swear” geben.

Weitere Infos:
Karlsruher Refugee Community
Aufrufe zur Demonstration in verschiedenen Sprachen
Facebook-Event

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