Ganztägiges Aktionstraining am 20.10.18 in Heidelberg

Egal ob G20, Castor-Transport oder EndeGelände. Aktionen des zivilen Ungehorsams, und insbesondere Blockadetaktiken haben sich in den letzten Jahren als effektives Mittel großer und kleiner Protestbewegungen herausgestellt. Aber Blockaden und andere Aktionen wollen geübt sein und benötigen die richtige Vorbereitung. Akut + [C] bietet deshalb ein Aktions- und Blockadetraining an um auf vielfältige Aktionen, wie die anstehende EndeGelände-Aktionen vom 25. – 29.10. im Hambacher Forst vorzubereiten.

Das Aktionstraining findet statt am 20.10.2018 | 10 – ca. 17 Uhr
Ort: Atelier, Hans-Bunte Straße 6, Heidelberg


Das Training richtet sich sowohl an aktionsunerfahrene Menschen als auch an Erfahrenere. Ziel ist es, unsere gemeinsame Handlungsfähigkeit auf der Straße bzw. dem Acker zu erhöhen. Grundlegende Inhalte der Trainings sind: Das Durchfließen von Polizeiketten, verschiedene Blockadetechniken, der Umgang mit Ängsten und eigenen Grenzen, Überlegungen zu Zivilem Ungehorsam, Bezugsgruppen als Basis von Aktionen, Entscheidungsfindung in Stresssituationen, die rechtlichen Konsequenzen von Aktionen und Polizeirepression sowie der Umgang mit Repressionen. Auch werden wir genauer auf die bevorstehenden EndeGelände-Aktionen schauen.

Es wird eine Mittagspause mit VoKü und Getränken geben. Nehmt euch bitte für die gesamte Dauer des Trainings Zeit; ein späteres Dazustoßen oder früheres Gehen ist nicht sinnvoll! Da das Training vor allem draußen stattfinden wird, zieht euch bitte warm und wetterfest an.

NSU-Prozess: Straßen in Heidelberg nach Opfern des NSU umbenannt

Am Mittwoch endet der NSU-Prozess nach über fünf Jahren. Im Rahmen einer dezentralen, bundesweiten Aktion der Interventionistischen Linken haben auch wir in Heidelberg anläßlich dessen einige Straßen nach den Opfern des NSU umbenannt.

Wir wollen damit an die Opfer des NSU erinnern: Enver Simsek,Abdurrahim Özüdogru, Süleyman Tasköprü, Habil Kilic, Mehmet Turgut, Ismail Yasar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubasik, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

Der NSU-Prozess hat kein Licht ins Dunkle der rechten Terrornetzwerke gebracht. Im Gegenteil: Die Theorie des “isolierten Trios” wird weiter verfestigt. Dabei wurden die Verstrickungen bis in höhere Ebenen des Verfassungsschutzes hinein völlig augeklammert. Zeugen starben auf mysteriöser Art und Weise an “Selbstmord aus Liebeskummer” und “einer unerkannten Diabetes” kurz bevor, bzw. auf dem Weg zu ihrer Aussage. In Hessen bleiben die NSU Akten für 120 Jahre unter Verschluss.

Wir fordern Aufklärung der Netzwerke und ihrer Verstrickung in staatliche Institutionen.
Wir fordern die Auflösung des Verfassungsschutzes.
Unsere Solidarität gilt auch in Zukunft den Betroffenen von rechter Gewalt.

Der NSU war nicht zu dritt!

Während der Aktion nahm die Heidelberger Polizei die Personalien von einigen AktivstInnen auf und leitete ein Verfahren wegen Sachbeschädigung an den Straßenschildern durch Aufkleber ein. Dabei ging sie unverhältnismäßig gegenüber Zeugen der Aktion vor. Als diese das Geschehen mit einer Kamera dokumentieren wollten, versuchten die Beamten ihnen die Kamera aus der Hand zu schlagen und gewaltsam zu entreißen. Wir fordern die Einstellung aller Verfahren.

Hände weg von Afrin!

afrin

Solidarität mit Rojava
Seit dem 19.01.2018 greift das türkische Militär mit Artillerie und
Luftwaffe den Kanton Afrîn an. Die türkische Armee arbeitet dabei mit
ca. 25.000 Al-Qaida-, Al-Nusra- und IS-Terroristen zusammen. Auch vom
Einsatz von Napalm- und Streubomben durch die Angreifer wird berichtet.
Die Besatzer greifen gezielt Moscheen, Kirchen, Gesundheitszentren,
Schulen und Infrastruktur an. Bisher wurden mehrere hundert Zivilisten,
darunter überwiegend Kinder und Frauen, getötet oder verletzt. Afrîn war
eine der letzten Regionen in Syrien, die in fast 7 Jahren Krieg kaum
zerstört wurde und die 300.000 Menschen, die vor dem Krieg flohen,
Zuflucht geboten hat.

In Zusammenarbeit mit islamistischen Söldnertruppen soll ausradiert
werden, was dort und in den anderen Kantonen Rojavas als ein politisches
System demokratischer Selbstverwaltung entstand. Die Bevölkerung
organisiert sich in eigenen Versammlungen und Räten, um ihr Leben über
z.B. ethnische und religiöse Unterschiede hinweg gemeinsam zu gestalten.
Die Frauen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie organisieren sich in
allen Bereichen eigenständig und sind maßgeblich an der Gestaltung des
Gemeinwesens beteiligt.

Die Selbstverteidigungskräfte der multiethnischen Bevölkerung – YPG/YPJ
leisten währenddessen erbitterten Widerstand und versuchen unter größter
Opferbereitschaft den Vormarsch der Invasoren abzuwehren. Es sind jene
Verteidigungskräfte, die eine wesentliche Rolle in der Bekämpfung des
sogenannten „Islamischen Staates“ und der Befreiung vieler Städte und
Dörfer vor seiner Schreckensherrschaft gespielt haben.

Afrîn – Spielball der Großmächte
Die Russische Regierung und auch die US-Regierung verfolgen in Syrien
ihre eigenen strategischen Ziele. Ein Angriff der Türkischen Armee in
dieser Form war wohl nur möglich, wenn diese ihre Zurückhaltung im
Vorhinein signalisiert habe. Dabei hat das Erdogan-Regime vor dem
Angriff verlautbaren lassen, den Krieg nicht auf den Kanton Afrin
beschränken zu wollen, sondern Rojava bis hin zur irakischen Grenze
vollständig zu vernichten.

Die Münchner „Sicherheitskonferenz“ verkörpert seit über 50 Jahren das
hochrangigste Forum seiner Art. Es steht für die Ab- und Einstimmung und
auch Austragung von Widersprüchen imperialistischer Politik. Auf der
Suche nach Unterstützung und der Schmiedung von Koalitionen, setzen
Regierungsvertreter_innen, Rüstungsfirmen, Kriegsminister_innen,
Lobbyist_innen, Unternehmen und Militärs die schon längst beschlossenen
Kriegsvorhaben um und inszenieren sie als adhoc Ergebnisse gemeinsamer
Diskurse. Es sind die Vertreter_innen, die offen oder hinter den
Kulissen den Angriffskrieg der türkischen AKP-Regierung gegen die
Demokratische Föderation Nordsyrien (Rojava) vorantreiben oder
stillschweigend hinnehmen.

Die Deutsche Bundesregierung im Kalkül einer Kriegspartei
Die türkischen Streitkräfte nutzen bei ihrer Offensive in der
nordsyrischen Region Afrîn, wie schon bei der Zerstörung kurdischer
Städte in der Türkei, auch von Deutschland gelieferte Waffen und Panzer
vom Typ Leopard II. Zwar musste die deutsche Bundesregierung zumindest
kurzzeitig aufgrund des öffentlichen Drucks das weitere
Nachrüstungsersuchen der Türkischen Regierung für die Panzer kurzfristig
aussetzen. Doch die Kriegsbeziehungen zwischen Deutschland und der
Türkei gehen trotz des Angriffskrieges weiter. Seit dem Treffen des
türkischen Außenministers Cavusoglu mit dem deutschen Außenminister
Gabriel (SPD) anfang Januar ist allenthalben von einem Neuanfang in den
deutsch-türkischen Beziehungen die Rede. Kein Wort des Außenministers zu
den Zehntausenden, die in der Türkei ohne Anklage in Haft sind, u.a.
weil sie die Unterstützung des IS durch die türkische Regierung
aufgedeckt haben. Während in Deutschland vermeintliche
Gebietsverantwortliche der kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Regel zu
3 bis 4 Jahren Haft verurteilt werden, nur weil die PKK auf Wunsch der
türkischen Regierung auf der sogenannten “Terrorliste” steht, ist die
Bundesregierung beim Terror der türkischen Erdogan-Regierung gegen die
Bevölkerung in Nordsyrien lediglich “besorgt” und fordert nicht etwa das
Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs und der Bombardierungen,
sondern ruft lediglich alle Seiten zur “Zurückhaltung” auf und macht
sich auch damit mitschuldig.

Im Inneren flankierte das Deutsche Innenministerium zunächst den Krieg,
indem es im vorauseilenden Gehorsam für das Erdogan-Regime das Zeigen
der Fahnen der YPG und der YPJ faktisch unter Strafe gestellt hat und
die kurdische Freiheitsbewegung damit versuchte zu kriminalisieren.
Jedoch zeigen unsere vielen Proteste und Solidaritätsbekundungen in den
letzten Wochen, dass an der ein oder anderen Stelle die knallharte Linie
der Repressionsbehörden bröckelt und erste Freiräume erkämpft werden.

Insgesamt also schweigt die Bundesregierung, um den schmutzigen
“Flüchtlingsdeal” mit der Türkei nicht zu gefährden. Sie schweigt zu den
zehntausenden inhaftierten Journalist_innen, Anwält_innen und
Oppositionspolitiker_innen.

Ein Angriff auf Afrîn ist ein Angriff auf uns!
Nicht nur in der Türkei werden Menschen, wie zuletzt die
Ärztevereinigung, die den Angriffskrieg der türkischen Regierung
kritisiert, wegen “Terror-Propaganda” verhaftet und ihre Versammlungen
aufgelöst.

Auch in Deutschland wurde eine Solidaritätsdemo am 27. Januar 2018 mit
über 20.000 Menschen in Köln aufgelöst und in Städten wie Mannheim
Demonstrationsverbote zum Thema Angriffskrieg gegen Afrîn verfügt.
Freiheitskämpfe aber lassen sich nicht verbieten! Es ist die nahezu
bedingungslose politische Rückendeckung aus Berlin, die Ankara ermutigt
hat, diesen Angriff auf Afrîn zu beginnen. Die BRD ist faktisch eine
Kriegspartei in Afrin und unterstützt den Angriffskrieg nicht nur durch
Waffenlieferungen und Rüstungszusammenarbeit, sondern auch durch die
Kriminalisierung von kurdischen und türkischen Linken in der BRD und
politische Diskreditierung der Revolution in Rojava. Die Bundesregierung
folgt keiner »falschen Politik«, sondern den Interessen des deutschen
Kapitals und handelt danach! Daher ist Widerstand gegen diese Politik
nicht nur ein Gebot der Solidarität mit Afrîn und den demokratischen
Kräften in der Türkei, sondern eine Notwendigkeit im ureigenen Interesse.

Der Angriff auf Afrîn ist auch ein Angriff patriarchaler Kräfte auf jene
Frauen, die sich ihnen nicht länger unterwerfen! Ein Angriff auf Frauen,
die ihren Willen zur Freiheit und den Glauben an sich selbst wieder
gefunden haben.

Die wirkliche Gefahr, die von Afrîn ausgeht, ist die, dass dort Menschen
ihrem Traum von einem freien Leben in Würde folgen! Der Angriff auf
Afrîn ist deshalb auch ein Angriff auf unsere Träume und Hoffnungen. Der
Kampf gegen den Angriff auf Afrîn ist auch unser Kampf! Darum lasst uns
alle gemeinsam wie die Menschen in Afrîn aufstehen und das scheinbar
Unmögliche wagen! Unser gemeinsames Ziel – Kampf für eine neue
Gesellschaft – Unsere Waffe heißt Solidarität!

Wir fordern die sofortige Streichung der PKK von der Terrorliste – keine
Kriminalisierung der Embleme und Fahnen der kurdischen Bewegung und der YPG / YPJ!
Stoppt die Bombardierungen und den Angriffskrieg gegen die Bevölkerung
in Afrîn /Nordsyrien!
Keine Deals mit Erdogan! Rüstungsexporte stoppen – Afrîn verteidigen!

NOG20: Gemeinsame Anreise zu den Protesten gegen das Finanzminister*innen Treffen in Baden-Baden

Am Samstag, 18. März 2017 ruft das Aktionsbündnis NOG20 Baden-Baden zu einer Demonstration gegen das G20-Finanzminister*innentreffen in Baden-Baden auf. Bei diesem Treffen wollen Vertreter*innen der sogenannten G20-Staaten bereits das G20-Gipfeltreffen vom 7.-9. Juli in Hamburg vorbereiten.

Wir beteiligen uns am 18.März 2017 an der Demonstration des Bündnisses „NoG20 Baden-Baden“ mit einem eigenen Grenzenlos-Block.

Kommt zur gemeinsamen Anreise zu den Zugtreffpunkten:

Treffpunkt Heidelberg: 9:30 Uhr Heidelberg HBF auf dem Platz vor dem Haupteingang
Treffpunkt Karlsruhe: 10:45 Uhr Karlsruhe HBF / Abfahrt 11:09 Uhr

Weitere Infos zum Bündnis und zu den Aktionen auf der Seite der IL – Interventionistische Linke

Wem gehört die Stadt? Mehrere leerstehende Wohnungen der GBG Mannheim besetzt!

Via Indymedia:

Heute um 12:00 Uhr hat ein Bündnis verschiedenster politischer Gruppen in Mannheim und Umgebung, mehrere leerstehende Wohnungen in den Häusern der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG, Carl-Benz-Straße 82 besetzt. Es wird beabsichtigt, diese Besetzung für 24 Stunden aufrecht zu erhalten.

Aktuelle Infos findet ihr auf Twitter.

 wem gehört die stadtDamit wird ein Zeichen gegen den geplanten Abriss preisgünstigen Wohnraums und die damit einhergehende Verdrängung der Bewohner*innen gesetzt. Die Abriss- und Neubaupläne stehen beispielhaft für eine Politik der Ausgrenzung und Verdrängung ohnehin benachteiligter Bevölkerungsteile aus dem Innenstadtbereich, wie sie in Mannheim durch die GBG, die Mehrheit des Stadtrats und den Oberbürgermeister ebenso wie durch private Investoren seit Jahren betrieben wird. Noch steht Mannheim nur am Anfang dieses Gentrifizierungsprozesses. Die Folgen jedoch sind in anderen Städten bereits deutlich zu erkennen: Galoppierende Mietpreissteigerungen, Entmietung ganzer Straßenzüge und der Austausch ganzer Bevölkerungsteile.

Die Pläne der GBG stehen weiterhin beispielhaft für eine politische und wirtschaftliche Ordnung, in der Grundrechte wie Wohnraum, soziale Teilhabe und Menschenwürde als Ware gehandelt werden. Das Bündnis tritt ein für ein solidarisches Zusammenleben in einer Stadt, die allen Menschen offen steht, für eine Wirtschaftsordnung, die allen eine Teilhabe am erwirtschafteten Reichtum ermöglicht und für eine Politik, die sich nicht an den Forderungen der Wirtschaft, sondern an den menschlichen Bedürfnissen orientiert.

Darum werden alle eingeladen, vorbeizugehen, zum Essen zu bleiben und zu zeigen, dass eine solidarische Alternative zu Ausgrenzung und Verdrängung möglich ist.

Der Herbst steht im Zeichen von BLOCK NPD

Block NPD 2015Im November will die NPD ihren Bundesparteitag in Weinheim ausrichten. Das antifaschistische Bündnis Block NPD 2015 hat sich gegründet und ruft dazu auf, den Parteitag zu verhindern. Wir beteiligen uns an den Aktionen im Vorfeld und rufen alle auf, den NPD Parteitag zu verhindern. Achtet auf weitere Ankündigungen.

Update: Die Homepage ist umgezogen: Neue Adresse ist blocknpd2015.nordost.mobi

Antirassistische Demo in Karlsruhe am 19.09.2015

Am Samstag, den 19.09.2015 findet in Karlsruhe eine Demonstration gegen Abschiebungen und Diskriminierung von Geflüchteten statt. Organisiert wird diese von der Karlsruher Refugee Community. Wir unterstützen ihre Forderungen und die Demonstration und rufen dazu auf, zahlreich teilzunehmen. Beginn ist um 12 Uhr am Kronenplatz in Karlsruhe.
Den Aufruf findet ihr auf der Seite von refugees4refugees

Zugtreffpunkt von Heidelberg:
Sa. 19.09.2015 10:20Uhr HD Hbf vor dem Haupteingang

Nach der Demo wird es Essen in der Viktoriastr. 12 (Hinterhaus) sowie ein kleines Konzert ab 19 Uhr mit den Singer/Songwritern “Gab de la vega” und “Pinky Swear” geben.

Weitere Infos:
Karlsruher Refugee Community
Aufrufe zur Demonstration in verschiedenen Sprachen
Facebook-Event

Demo in Heppenheim nach Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft

refugees welcomeAm Sonntag, den 06. September 2015 findet um 14 Uhr am Bahnhof Heppenheim eine Soli-Demonstration für die Geflüchteten vor Ort statt. In Heppenheim war in der Nacht zum Freitag ein mutmaßlicher Brandanschlag auf die Unterkunft verübt worden. Sechs Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen.

Rechte Umtriebe in Heppenheim und Umgebung sind nicht Neues, haben damit aber, falls sich die Befürchtungen bewahrheiten, einen traurigen Höhepunkt erreicht.

Wir fahren am Sonntag nach Heppenheim und rufen alle auf, sich an der Demo zu beteiligen. Es gibt auch schon einen Zugtreffpunkt von Heidelberg aus.

Weitere Infos und Aufrufe auf Indymedia sowie bei der ANK Bergstraße.

Zugtreffpunkt: Heidelberg Hbf 13 Uhr
Demo Heppenheim Bahnhof 14 Uhr

*Update* Nach neuesten Berichten scheinen sich die ersten Befürchtungen, dass es sich um einen rassistisch motivierten Anschlag handelt, zunächst nicht zu erhärten. Es wurde wohl kein Brandbeschleuniger verwendet. Auch wenn die Polizei derzeit keinen fremdenfeindlichen Hintergrund mehr vermutet, denken wir, dass ein solcher nicht ausgeschlossen werden kann. Wir halten es deshalb für sinnvoll, die Demo morgen durchzuführen und zu unterstützen. Wir halten es gerade in diesen Zeiten für sehr wichtig, den Geflüchteten unsere Solidarität zu zeigen. Außerdem kann eine Demo gegen Nazis und Rassisten Heppenheim nur gut tun!

Neues vom AK Spitzelklage: Verhandlungstermin und Demo

Am am 26. August 2015 steht – vier Jahre nach Einreichung der Klage – endlich der erste
spitzelklage Verhandlungstermin in der Spitzelklage an. Rund um diesen Tag gibt es vielfältige Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen zum Thema.
Am 22. August findet in Heidelberg eine Demo unter dem Motto „Gegen staatliche
Überwachung! Den Heidelberger Spitzelskandal umfassend aufklären!“ statt. Beginn ist um 15 Uhr an der Stadtbücherei. Mit dieser Aktion soll die Überwachungsmaßnahme wieder in Erinnerung gerufen und ein lautes Zeichen gegen staatliche Überwachung gesetzt werden. Sorgt durch eure zahlreiche Teilnahme dafür, dass das Kalkül von Innenministerium, Cops und Stadtverwaltung, den Spitzeleinsatz langfristig unter den Teppich zu kehren, nicht aufgeht!

Direkt vor dem Verhandlungstermin am 26. August gibt es noch eine Kundgebung vor dem Verwaltungsgericht in Karlsruhe von 9 bis 10 Uhr.
Seid solidarisch, unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit des AK Spitzelklage und kommt zu den Aktionen!
Gib Spitzeln keine Chance!

Mehr Infos zum Spitzeleinsatz von Simon Bromma und der Klage dazu findet ihr auf der Seite des AK Spitzelklage: http://spitzelklage.blogsport.de/

Stellungnahme von AKUT [+c] zur antifaschistischen Semesterstartparty am 18.04.2015 im Häll

Einige von euch haben die Problematik vielleicht schon mitbekommen, es geht um unseren Soliabend am 18.04., der im Rahmen des Antifa-Semesterstarts in der Musikkneipe Häll stattfand. Das Häll war in den letzten Jahren bereits oft ein Ort, der von verschiedensten Gruppen (z.B AKUT[+C], Lady*fest, Nachttanzdemo, Party&Activism) für linke Veranstaltungen genutzt wurde.

Wenige Tage vor unserer Veranstaltung erfuhren wir von Vorfällen, die die bisherige Praxis das Häll als Ort für ansatzweise emanzipatorische, antirassistische und antifaschistische Veranstaltungen zu nutzen in Frage stellte:

Am 11.04.2015 wurde Menschen der Zutritt zum Häll verweigert. Dies geschah eindeutig aufgrund ihrer Nationalität. (Der Zutritt wurde nach Passkontrolle verweigert). Ein solches Vorgehen wird von uns als unvereinbar mit dem Wunsch, antifaschistisch zu feiern erachtet.

Im Folgenden möchten wir versuchen zu erklären, auf welcher Basis wir uns entschlossen hatten, die Veranstaltung doch dort stattfinden zu lassen, wie sich uns die Situation im Nachhinein darstellt und welche Schlüsse wir daraus ziehen.

Unmittelbar nachdem wir von den Vorfällen erfuhren, war für uns klar, dass zu solchen Bedingungen kein Soliabend im Häll stattfinden kann. Dies führte für uns jedoch nicht zu dem Beschluss einer sofortigen Absage, da es uns ein Anliegen war und ist, in solchen Situationen zunächst das direkte Gespräch zu suchen um Menschen nicht vorschnell zu verurteilen. Sicher hat in diesem Punkt zusätzlich eine Rolle gespielt, dass das Häll bis jetzt seit vielen Jahren ein Ort war, wo „linke“ Veranstaltungen stattfinden konnten.

In langen Gesprächen mit dem Häll, welche bis wenige Stunden vor der Party andauerten, erhielten wir den Eindruck, dass diese rassistische Türpolitik auch dort als Problem wahrgenommen wird. Zudem wurde der Wunsch geäußert, von dieser Praxis weg zukommen.

Dies und die Zusicherung, dass es an diesem Abend keine explizit rassistischen Türkontrollen*  gibt, löste bei uns die Hoffnung aus, mit unserer Veranstaltung eine Wende in der Türpolitik einzuleiten und entschlossen uns deshalb die Party schließlich stattfinden lassen. Wir waren und sind uns jedoch bewusst, dass selbst durch eine solche Veränderung die negativen Erfahrungen von Betroffenen nicht aus der Welt geschaffen werden können.

Rückblickend müssen wir leider feststellen, dass unsere Hoffnung so nicht erfüllt wurde. Auch wenn während unserer Party niemandem der Zutritt zur Party verweigert wurde, gab es keine Zusicherung in Zukunft auf die explizit rassistischen Türkontrollen* zu verzichten, wenngleich der Besitzer selbst unglücklich darüber ist.

Auf Grund der Vorkommnisse fühlten sich Menschen von außerhalb der Gruppe gezwungen, die Veranstaltung mit einem kritischen Flyer zu kommentieren und die Gäste über die Vorkommnisse zu informieren, was eigentlich unsere Aufgabe als Veranstalter*innen gewesen wäre. Wir sind froh, dass andere Menschen es an dieser Stelle besser geschafft haben sich zu positionieren und das auch nach außen deutlich zu machen.

Ein weiterer Punkt war, dass die Veranstaltung im Rahmen des Antifa-Semesterstarts stattfand, an dem auch andere Gruppen mitwirkten, die gerne informiert worden wären. Dies ist für uns nachvollziehbar, jedoch war bisher Praxis dass die jeweiligen Gruppen autonom über ihre Veranstaltungen und deren Durchführung entscheiden, weshalb wir die Notwendigkeit, alle beteiligten Gruppen in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen, nicht gesehen haben.

Wir ziehen aus diesem Wochenende den Schluss, keine Veranstaltungen mehr im Häll zu machen. Denn selbst wenn das Häll in einigen Punkten wesentlich sympathischere Ansatzpunkte als viele andere Clubs in Heidelberg hat, ist die rassistische Türpolitik Grund genug dort keine Veranstaltungen mehr durchzuführen.

Allerdings war und ist es uns als Gruppe nach wie vor ein Anliegen, Menschen im Gespräch Raum zu geben ihre Positionen zu erklären. Das zu ermöglichen hat für uns in der Kürze der Zeit dazu geführt, dass nicht mehr genügend Zeit für eine dem Vorfall angemessene ausführliche Entscheidungsfindung blieb. Daraus resultierte schlussendlich, dass die Durchführung des Soliabends über die Solidarität mit den von den Einlasskontrollen Betroffenen gestellt wurde. Dies hätte nicht passieren sollen und dürfen.

Wir glauben nicht eine ideale Lösung gefunden zu haben und sind für Feedback und Kritik per Email dankbar: akutplusc.wordpress.com/kontakt/

*Wir benutzen die schwache Formulierung „explizit rassistisch“ im Wissen, dass Rassismus eine strukturelle Diskriminierung ist, die unsere Gesellschaft und ihre Mitglieder viel zu tief durchdrungen hat, als dass wir sie einfach an der Tür abgeben könnten. Dass keine Ausweiskontrollen stattfanden, schließt andere rassistische Verhaltensweisen an der Tür und auf der Party nicht aus.

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