Chancen und Herausforderungen einer antifaschistischen Pädagogik an historischen Orten. Überlegungen zur Arbeit mit Jugendlichen in Gedenkstätten

mit Annika Neubert

Der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus an historischen Orten wird in der Gesellschaft allgemein eine große Bedeutung zugemessen. Der Kurzbesuch einer Gedenkstätte zählt so auch heute noch zum Pflichtprogramm vieler Schulen und hartnäckig hält sich offenbar die Erwartung, allein der Besuch eines vermeintlich authentischen Ortes nationalsozialischer Verbrechen führe bei Jugendlichen zu einer Art Immunisierung gegen faschistisches Gedankengut. Dass diese Erwartung von Pädagog*innen in den Gedenkstätten kaum geteilt wird, verweist bereits auf die realen Grenzen gedenkstättenpädagogischer Programme.
Doch was kann eine Pädagogik, die sich selbst als antifaschistisch versteht, an historischen Orten überhaupt leisten? Im Vortrag soll es darum gehen, Potenziale der Auseinandersetzung in Gedenkstätten zu erkennen, dabei deren Grenzen auszuloten und Ideen für eine darüber hinaus gehende  pädagogische Praxis zu entwickeln, deren Ziel „die endgültige Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“ ist.

Annika Neubert ist Studentin der Geschichts- und Erziehungswissenschaft in Erfurt. Seit ihrem Freiwilligendienst 2012 beschäftigt sie sich mit der Organisation von Gedenkstättenfahrten in verschiedenen Kontexten. Neben dem Studium ist sie in der Gedenkstätte Buchenwald tätig. Seit 2014 ist sie in der politischen Arbeit bei den Falken Thüringen aktiv und entwickelte dort ein Interesse an einer kritischen gedenkstättenpädagogischen Arbeit, die über eine Menschenrechtsbildung hinausgeht.

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