13.November 19 Uhr | “Männlichkeit verraten!” – Buchlesung und Diskussion mit Kim Posster

Mendelejewplatz 1, HD Rohrbach

Kim Posster stellt sein Buch “Männlichkeit verraten! Über das Elend der ‚Kritischen Männlichkeit‘ und eine Alternative zum heutigen Profeminismus” vor.

Wie lässt sich „die Männerfrage“ emanzipatorisch beantworten? Das Verhältnis von Männlichkeit, Männern und Feminismus wird so intensiv diskutiert, wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Konzepte wie ‚Profeminismus‘ und die Geschichte der antisexistischen Männerbewegung werden wiederentdeckt und sollen neu belebt werden. Besonders das Schlagwort ‚kritische Männlichkeit‘ versammelt neue Ansätze und Gruppen, die das Verhältnis von Männlichkeit und feministischer Kritik bestimmen und praktisch angehen wollen. Was eigentlich Grund zur Hoffnung geben sollte, stellt sich bei genauerem Hinsehen aber oft als bloße Fortsetzung der Katastrophe heraus.

Denn die neu entflammte Debatte und Praxis zur Kritik an Männlichkeit wird von popfeministischer Lebensberatung, dem innerlichen Moralismus des Privilegiencheckens und dem verzweifelten Versuch dominiert, cis Männern feministische Kritik irgendwie schmackhaft zu machen. Vor allem das, was unter dem Label ‚kritische Männlichkeit‘ geschieht, ist nicht viel mehr als ein hoch individualisiertes Programm zur Resouveränisierung verunsicherter (cis) Männer. Feministische Kritik wird sich dafür im schlechtestmöglichen Sinne einverleibt, damit ihre Konsequenzen weiter ausgesessen und unterlaufen werden können – nur diesmal mit dem ‚korrekten‘ Vokabular und einer profeministischen Pseudo-Praxis.

Männlichkeit verraten! bricht mit allen Versuchen der einhegenden Versöhnlichkeit und geht in die Konfrontation. Der provokante Essay ist das Ergebnis von über fünf Jahren Frust, Enttäuschung und analytischer Wut über (eigene) Männlichkeit; darüber, wie sie in der Linken herrscht und wie gerade der neue Profeminismus auf sie eingeht. Er verbindet dafür Beobachtung und Polemik, Analyse und Intervention, Theorie und Praxis – in der Hoffnung auf eine organisierte Männlichkeitskritik, die Männlichkeit weder erkunden noch stärken will. Stattdessen soll sie organisiert und institutionalisiert zum konkreten Problem gemacht werden, zu dem die real existierenden Männer ein bewusstes und politisches Verhältnis einnehmen müssen.

Kommt vorbei, bringt v.a. auch eure männlichen Friends mit und diskutiert mit uns gemeinsam zum Buch. Wir freuen uns auf euch!

Hier geht´s zum Buch: https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/wissenschaft/politik-debatte/1078/maennlichkeit-verraten

Redebeitrag zum Safe-Abortion-Day 2023

Liebe Genoss*innen, Freundinnen und Freunde, liebe Zuhörer*innen,

ich zitiere: „Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ So lautet auch 2023 noch der Beginn des Paragraphs 218 im deutschen Strafgesetzbuch.

Wie viele Feminist*innen vor uns, und neben vielen – durch andere Paragraphen –  entrechten Schwestern weltweit, sagen wir:

Es ist an der Zeit, diese jahrhundertealte patriarchale Gesetzgebung abzuschaffen!

Auch wollen wir an all die denken, die dem Verbot der Abtreibung zum Opfer gefallen sind:

Sei es durch Komplikationen aufgrund falsch durchgeführter Abbrüche oder wegen Verletzungen durch unsichere und gefährliche Methoden und Umstände.

Auch denken wollen wir an die, die sich in der Verzweiflung aufgrund einer unerwünschten und fremdbestimmten Schwangerschaft entschieden haben, nicht mehr unter uns sein zu können.

In von Männern dominierten Gesellschaften, bei uns aber auch anderswo, wird Frauen systematisch Gewalt angetan. Immer geht es darum, Frauen in ihrem Leben einzuschränken, ihnen ihre Selbstbestimmung zu nehmen.

Und Warum? Weil freie Frauen gefährlich sind. Sie sind gefährlich für die Macht- und Herrschaftsansprüche von Männern. Die Kontrolle über den Körper von Frauen war schon immer ein Herrschaftsinstrument – das reicht von den mittelalterlichen Hexenverfolgungen über die Gesetze, die Frauen lange Zeit in private Haushalte verbannten, bis zum Verbot von Abtreibungen, das bis heute in vielen Ländern gilt.

Verbote führen nicht zu weniger Abtreibungen. Abtreibungen hat es immer gegeben, und es wird sie immer geben. Sie zu verbieten hat Folgen für die Betroffenen: Für den Eingriff ins Ausland zu reisen ist teuer und aufwendig. Wenn Ärzt*innen trotz Verbots Abtreibungen durchführen, gehen sie ein hohes Risiko ein.

Und es steigt die Gefahr von Komplikationen, wenn Schwangere unter Druck selbst abtreiben. Der Drahtkleiderbügel ist hierfür ein schmerzliches Symbol: Ihn sich selbst einzuführen ist eine gefährliche Methode, die Frauen immer wieder angewandt haben, um selbst abzutreiben.

Die polnische feministische Aktivistin Karolina Więckiewicz [Witz-keh-witsch] sagt:

Eine Person, die nicht schwanger sein will, dazu zu zwingen, schwanger zu bleiben, ist Folter. Wer Abtreibungen verbietet, nimmt bewusst in Kauf, dass Frauen körperlich und psychisch leiden. Sie nehmen in Kauf, dass Frauen im Extremfall sterben. Wer Abtreibungen verbietet, tut Frauen systematisch Gewalt an!

Darum sagen wir heute, am Safe Abortion Day: Es muss endlich Schluss sein damit! Unsere Körper gehören uns. Darüber, ob eine Schwangerschaft beendet wird, entscheidet die Schwangere selbst – kein religiöser Vertreter und kein Staat hat sich da einzumischen!

Jede dritte Frau macht in ihrem Leben die Erfahrung, ungewollt schwanger zu werden. Fast jede von uns kennt die Angst davor. Immer noch müssen Frauen die Kosten für einen Abbruch selbst übernehmen oder im Fall von Armut die Kosten durch aufwändige Anträge erstatten lassen. In der anstrengenden Situation einer ungewollten Schwangerschaft legt unser System Frauen systematisch zusätzlichen Mental Load in den Weg und macht es für sie unnötig schwer.

Wir fordern Reproduktive Gerechtigkeit für alle!

Das heißt auch, dass wir Fragen rund ums Kinderkriegen und Mutter- oder Elternschaft nicht als rein individuelle Entscheidungen betrachten, sondern immer auch die politischen und sozialen Rahmenbedingungen mitdenken müssen. Es wird sich nicht im luftleeren Raum für oder gegen Mutterschaft oder Elternschaft entschieden!

Daher fordern wir die Schaffung von ökonomischen Bedingungen, unter denen alle Menschen die freie Entscheidung zu einer Elternschaft haben, unabhängig von ihrer finanziellen Lage. Umverteilung jetzt!

Zu dieser Umverteilung gehört die Reproduktionsarbeit in unserer Gesellschaft:

Das Füreinander-Sorgen muss endlich als gesamtgesellschaftliche und wesentliche Aufgabe anerkannt und ausgestaltet werden. Das bedeutet eine kollektive und solidarische Organisierung von Care- und Sorgearbeit.

Reproduktive Gerechtigkeit zu fordern, bedeutet auch dagegen zu kämpfen, dass behinderten Menschen die Entscheidung zur Schwangerschaft oder Elternschaft vielerorts immer noch verwehrt wird!

Wir fordern selbstredend die Abschaffung des Paragraphen 218.

Wir fordern die uneingeschränkte Möglichkeit, sich gegen eine Schwangerschaft entscheiden zu können, durch sichere kostenlose Verhütungsmittel. Durch legale, flächendeckende und kostenfreie Abtreibungsmöglichkeiten für alle.

Wir fordern das Recht, schwanger zu werden und in sicheren und selbst gewählten Umständen zu gebären.

Wir fordern einen niederschwelligen Zugang zu gesundheitlicher Vorsorge und Aufklärung. Die Angebote müssen frei zugänglich sein und selbstbestimmt gewählt werden können!

Wir kämpfen gemeinsam nicht nur für ein paar Verbesserungen für wenige, sondern für ein gutes und selbstbestimmtes Leben für alle!

Sammelband veröffentlicht! “Was kostet eine Frau? – Eine Kritik der Prostitution”

Vor gut zwei Jahren, im November 2018, unterstützten wir mit die Tagung ‘Zur Kritik der Prostitution’ in Heidelberg. Nun ist endlich der Sammelband dazu erschienen, der Themen der Tagung sowie neue Beiträge enthält.

Es folgt ein Ausschnitt von der Seite https://feministisches-buendnis-hd.de/ auf der ihr weitere Informationen findet. Außerdem gibt es eine digitale Buchvorstellung am 25. November 2020 anlässlich zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Erhältlich im Alibri-Verlag

“Endlich ist unser Sammelband „Was kostet eine Frau? Eine Kritik der Prostitution“ draußen! In Zusammenarbeit mit engagierten Frauen, Aussteigerinnen aus der Prostitution und Expertinnen für soziale Arbeit, Psychologie und Soziologie, die sich seit Jahren mit dem Thema Prostitution auseinandersetzen, haben wir auf 300 Seiten eine vielschichtige Analyse des Milieus angestellt. Insbesondere beleuchten wir den Freier als Täter, die Auswirkungen von Sexkauf auf prostituierte Frauen und die Einbettung der Prostitution in den gesamtgesellschaftlichen, kapitalistisch-patriarchalen Kontext.”

Zitat: https://feministisches-buendnis-hd.de/

Gemeinsam für das Nordische Modell und die Freierbestrafung

Im Folgenden haben wir den ArtikelProstitution ist Gewalt gegen uns Frauen” aus der Stadtredaktion für euch verlinkt, da er unserer Meinung nach einen gelungenen Einblick in die Machtmechanismen der Prostitution gibt und den Freier in seine Schranken weist.

https://www.die-stadtredaktion.de/2020/04/rubriken/gesellschaft/prostitution-ist-gewalt-gegen-uns-frauen/

A+C-Kneipe am 28.02.2020 19.30h – Gewalt an Frauen*

Wir laden ein zur ersten Kneipe im neuen Jahr, mit der wir uns auf den Frauenkampftag am 8. März vorbereiten.

Gewalt an Frauen* spiegelt das androzentrische Weltbild unserer patriachalen Gesellschaft in einer erschreckenden Deutlichkeit wider. Sie dringt in jegliche Lebensbereiche ein und bestimmt das alltägliche Leben von vielen Frauen* das der Gewalt gegen Frauen* fast schon immanente Schweigen verunmöglicht nicht nur die Verarbeitung des Erlebten, sondern auch den obligaten Kampf gegen Gewalt.

Nach einem kurzen Input wird der Spielfilm “Alles ist gut” gezeigt, sowie darüber diskutiert.

“Alls ist gut… so zumindest der Eindruck, den Janne vermitteln möchte. Aber nichts ist gut. Nicht, seitdem ihr neuer Chef ihr seinen Schwager Martin vorgestellt hat, der sie am Abend ihres Kennenlernens vergewaltigt. Danach lässt Janne erst mal alles seinen gewohnten Gang gehen – wenn man die Dinge nicht zum Problem macht, hat man auch keins. Doch ihr Schweigen über den Vorfall weicht nach und nach einer stillen Ohnmacht. Bis Janne ihr Leben und die Liebe zu ihrem Freund Piet langsam entgleiten.”

Die Türen zur Kneipe sind geöffnet ab 19.30h im Café Gegendruck | Fischergasse 2, Heidelberg-Altstadt



Von sexueller Belästigung bis Femizid

Von sexueller Belästigung bis Femizid – Vortrag und Diskussion über Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Deutschland

Wann: Samstag, 20.7.2019 um 16 Uhr
Wo: Luthersaal der Luthergemeinde Worms, Friedrich-Ebert-Straße 45

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Organisiert von der Interventionistischen Linken Rhein-Neckar.  Die Veranstaltungsbeschreibung ist ihrer Homepage entnommen:

Täglich werden Frauen in Deutschland sexuell belästigt und vergewaltigt. Bei einer Studie aus dem Jahr 2004 gaben 40 % der befragten Frauen an im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt zu haben. Die Dunkelziffer ist nochmal deutlich höher. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau umgebracht. In der medialen Berichterstattung ist dabei in der Regel die Rede von “Familientragödien”, „Beziehungstaten“ oder “Eifersuchtsdramen” und nicht von “Femiziden”, also Morden an Frauen. Man kann sagen: Die Gewalt gegen Frauen ist Alltag, nicht jedoch deren Skandalisierung.

In der Öffentlichkeit werden insbesondere Taten durch sogenannte Nicht-Deutsche thematisiert. Das wiederum spielt rechten Gruppierungen in die Hände, die solche Vorkommnisse für sich instrumentalisieren. Doch das Problem “Gewalt gegen Frauen” ist nicht importiert, sondern strukturell in der deutschen Gesellschaft verankert.

In ihrem Vortrag gehen die beiden Referentinnen der Frage nach, welchen Gewaltformen Frauen und Mädchen in Deutschland ausgesetzt sind und wie dies im Zusammenhang mit gesamtgesellschaftlichen Strukturen steht. Vertiefend analysiert werden sollen dabei folgende Fragen:

• Wer sind die Täter*innen und wer die Betroffenen?
• Wie ist die Gesetzeslage in Deutschland und in welchem Rahmen wird gegen Gewalt gegen Frauen gekämpft?

Aufbauend darauf soll es Raum geben, die Zusammenhänge zwischen gesetzlichen Rahmenbedingungen und patriarchalen Gesellschaftsstrukturen kritisch zu diskutieren.

Internationaler Frauenkampftag!

Auch in Heidelberg heißt es am 8. März wieder:

Heraus zum Internationalen Frauenkampftag!

Mit einer Bündnisdemo werden wir unsere feministische Forderungen auf die Straße tragen.F-KT_Flyer_A5_vor_2019

Wann: Freitag, 8. März 2019 – 17.00 Uhr
Auftakt: Stadtbücherei Heidelberg

Die Facebook-Veranstaltung findet ihr hier!

Aufruf:

In vielen westlichen Industrieländern hat sich in Sachen Gender und sexueller Selbstbestimmung einiges getan (Wahl des Geschlechts im Pass, Ehe für alle, Adoptionsrecht etc.). Darüber freuen wir uns selbstverständlich, auch wenn wir wissen, dass trotzdem noch Vieles zu tun bleibt.
Wir wissen auch, dass die neu gewonnenen, einklagbaren Rechte mit dem Erstarken faschistischer und religiös-fundamentalistischer Bewegungen und Regierungen nicht nur in Europa mehr als brüchig sind. Wir wissen aber auch, dass diese Freiheiten und Rechte für den übergroßen Teil der Frauen in ökonomisch abhängigen und abgehängten Gruppen, Klassen und Regionen nicht gelten.

Unser Feminismus ist antirassistisch. In den letzten Jahren ist es häufig gelungen, den Kampf gegen frauenfeindliche Gewalt rassistisch aufzuladen. Dagegen setzen wir uns entschieden zur Wehr.

Wir sind solidarisch mit Frauen auf der ganzen Welt, die gegen ihre Unterdrückung und für ihre Befreiung aus ökonomischen und patriarchalen Gewaltverhältnissen kämpfen.
Der Kampf für die Befreiung der Frauen ist für uns ein Kampf gegen den patriarchalen Kapitalismus, der die Grundlage der gegenwärtigen Machtverhältnisse bildet.

Darum demonstrieren wir am 8. März, am Internationalen Frauenkampftag, für unsere Rechte – demonstriere mit uns!

Kundgebung gegen Antifeministische Veranstaltungsreihe vom RCDS – 19.11. 17:20 Uhr

Hallo zusammen,

Am Montag, den 19.11. findet der erste Vortrag der homophoben und
antifeministischen Veranstaltungsreihe „Feministin und Konservativ“,
organisiert vom RCDS, statt. Nachdem die Auftaktveranstaltung zum
Semesterbeginn nach offiziellen Angaben „aufgrund terminlicher
Unstimmigkeiten“ – faktisch nach massiver öffentlicher Kritik – abgesagt
wurde, geht der RCDS jetzt mit der allseits bekannten Antifeministin und
Mitorganisatorin der “Demo für Alle”, Birgit Kelle, in die nächste
Runde, die über „Echte Gleichberechtigung statt Quotenwahn“ sprechen soll.

Wir können diese Versuche, den feministischen Diskurs von rechts zu
besetzten, nicht unbeantwortet lassen und laden daher am Montag, den 19.11. um 17:20 Uhr zu einer Kundgebung vor der Burschenschaft Allemannia Heidelberg in der Karlstraße 10 ein.

Solidarische Grüße

Nur noch eine Woche: Feministische Tagung steht an!

In einer Woche startet unsere feministische Tagung zur “Kritik der Prostitution”. Anbei gibts schon mal das Programm als Flyer. Am Samstag, den 24.11. geht es um im 10:00 Uhr im Psychologischen Institut der Uni Heidelberg (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg).
Auch am Sonntag, den 25.11. geht es um 12 Uhr am selben Ort los und endet vorraussichtlich gegen 18:00 Uhr.

Falls ihr noch Schalfplätze braucht, meldet Euch beim Feministischen Bündnis unter feministisches_buendnis_hd[ätt]riseup.net. Mehr Infos gibts Hier oder auf der eigenen Seite des Bündnisses.

Wir freuen uns auf Euch!

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