Raus auf die Straße zum internationalen Frauen*kampftag! Demo am 08.03., 16.00, Bismarckplatz!

Einst, so erzählt es die Legende, gab es eine ferne Zeit in der Frauen* unterdrückt und ausgebeutet wurden. Doch dass in den aktuellen Verhältnissen kein Sexismus mehr existiert ist eine ziemlich freche Lüge – das Patriarchat ist so quicklebendig wie eh und je. Gesamtgesellschaftlich wird Stimmung gemacht gegen das böse F-Wort –und es geht
nicht ums Ficken- denn dafür seien Frauen ja, gemäß ihrer „natürlichen Aufgabe“, erst geschaffen worden. Jenen, die vom „Genderwahnsinn“ faseln, gönnen wir einen Blick in die gesellschaftliche Realität von Frauen* und stellen uns die Frage: Ist der Feminismus tatsächlich überholt, wenn Frauen* sich überlegen müssen ob sie in der Dämmerung joggen gehen können?

Die Frauen* haben einen langen Kampf hinter sich und konnten in den letzten zwei Jahrhunderten in vielen Bereichen Rechte und Freiheiten erkämpfen. Heute werden Frauen* von Männern* auf ihre eigenen Erfolge hingewiesen als seien diese Produkt männlichen Gönnertums. Natürlich immer mit dem patriarchal erhobenen Zeigefinger, dass es jetzt aber mal gut sei mit den Forderungen. Frau*, sei dankbar, dass du studieren und arbeiten darfst! Doch wenn wir uns auf den Erfolgen früherer Frauen*kämpfe ausruhen, treten wir deren Opfer mit Füßen und riskieren die Rücknahme der erkämpften Freiheiten.
Denn: Der „Genderwahnsinn“ ist so lange notwendig wie das Frau* sein als natürlich dargestellt und sie so auf eine minderwertige Position verpflichtet wird. Öffentliche Thematisierung von sexistischer Diskriminierung wird sanktioniert und kleingeredet und so erscheinen (sexuelle) Gewalt, Ausbeutung in der Lohnarbeit und Doppelbelastung durch zusätzliche Hausarbeit als Einzelschicksale. Unter anderem die #meetoo Kampagne jedoch zeigt, dass sexuelle Gewalt von Männern* sehr wohl weit verbreitet ist und eine Gefahr für jede Frau* darstellen kann.

Besonders von rechts wird kritisiert, dass jene Gewalt überhaupt angesprochen
wird. Der AFD-Politiker Poggenburg findet stellvertretend für seine Partei, dass die #meetoo Kampagne eine Farce ist „als ob es keine wirklichen Probleme gibt.“ Denn das „wirkliche Problem“, so kann im AFD Parteiprogramm nachgelesen werden, ist der Zerfall der traditionellen Familie. Der sexistisch-rechte Traum ist es „unsere“ deutschen
Frauen* gut vor dem Ausländer zu verstecken: Und zwar sicher hinterm Herd und im heteronormativ eingerichteten Schlafzimmer zur emsigen Produktion neuer braver deutscher Christ*innen mit rechter Gesinnung. Und damit die Ehefrau* erst gar nicht auf die Idee kommt sich davon frei zu machen werden frauen*spezifischen Angeboten, wie
autonomen Frauen*häusern, die Finanzierungsgrundlage entzogen. Die feministische Forderung einer gleichberechtigten Behandlung auf dem Arbeitsmarkt wurde vom Kapitalismus aufgegriffen und marktförmig verwurstet. Jedoch profitieren hier nur Frauen* in gehobenen sozialen Positionen von Diversity Management und Kinderbetreuung. Die schlecht bezahlte, prekäre Sorgearbeit führen heute ebenfalls vor
allem Frauen* aus, aber eben jene, die in deprivilegierten Verhältnissen leben.
Die feministische Forderung jedoch sollte nach wie vor heißen: Wir wollen
ein gutes Leben für ALLE Frauen*!

Zur Bekräftigung dieser Forderung lasst es uns der Feministin Silke Rügers
nachmachen und die Sexisten dieser Welt mit Tomaten bewerfen,
und zwar mit schmackes!

Kommt zur Demo am 08.03., ab 16 Uhr auf dem Bismarckplatz HD

Skip to content